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An welcher Hand trägt man den Ehering?

Der Ehering ist das wichtigste Symbol der Verbundenheit zweier Ehepartner. Aber an welcher Hand trägt man ihn eigentlich bei uns und in anderen Ländern?

Der Ehering in der Geschichte

Kaum ein anderes Kleinod der Liebe kann auf eine solch lange Tradition zurückblicken wie der Ehering. Wenn wir ihn in der Geschichte zurückverfolgen, so landen wir mindestens bei den alten Griechen und Römern. Aber auch viele andere Völker, darunter keine geringeren als die alten Ägypter, liebten Ringe und insbesondere Eheringe. Dieser ganz besondere Ring hat schon viele Paare durch die Zeit begleitet.

Geblieben ist dabei in all den Tausenden von Jahren das Material, aus dem der Ehering hauptsächlich gefertigt wurde: Es ist das Gold. Ob nun als Rotgold oder aus Weißgold, mit oder ohne ein paar funkelnde Steinchen: Der Ehering ist in unseren Breiten bei der Eheschließung eigentlich immer dabei.

Die “Vena amoris”

Bestimmt hast du den Ausdruck “Vena amoris” schon einmal gehört. Er bedeutet auf Deutsch “Liebesvene” und er geht auf die Alten Römer zurück. Diese glaubten nämlich, dass die linke Vene der Hand direkt zum Herzen führe. So erschien es völlig logisch, dass man an dieser linken Hand auch den Ehering trug. Seltsamerweise setzte sich diese altrömische Tradition bei uns nicht durch.

Denn im Gegensatz zu den meisten Staaten der westlichen Hemisphäre trägt man in Deutschland den Ehering traditionell rechts. Folglich wird der Verlobungsring zuvor in der Verlobungszeit an der linken Hand getragen.

Deutschland und weitere Länder tragen ihn rechts

Im Vergleich mit westlichen Nachbarn gesehen, fällt Deutschland mit seiner Tradition, den Ehering an der rechten Hand zu tragen, also eher aus der Reihe. Allerdings steht Deutschland damit noch lange nicht alleine da.

In folgenden europäischen Ländern trägt man den Ehering traditionell ebenfalls rechts: Österreich, Dänemark und Belgien sind westliche Nachbarn, die den Ehering rechts anstecken. Hinzu kommen östliche Nachbarstaaten wie Polen, Bulgarien, Russland, Polen und die Ukraine.

Eine schöne Tradition in Schweden

Wer über den Tellerrand, oder besser gesagt über das goldene Tablett hinwegschaut, der entdeckt einige tolle Traditionen. So tragen beispielsweise schwedische Bräute nicht nur einen oder zwei Ringe, nein, es sind gleich noch mehr. Denn sie bekommen traditionell von ihrem Gatten nicht nur der Reihe nach den Verlobungsring und den Ehering, sondern auch noch einen speziellen Ring für die Mutterschaft. Dabei tragen sie die Ringe traditionell links.

Heutzutage kann man den Ehering tragen, wo man möchte

Eigentlich sind die Zeiten längst vorbei, zu denen der Ehering strikt an einer Hand getragen wurde. Heutzutage kann jeder den Ehering an der Hand tragen, an der er ihn am liebsten trägt. Niemand wird ihn deshalb auf der Straße mustern oder gar hinter seinem Rücken tuscheln. Zum Glück steht uns in der heutigen Zeit nicht nur frei, an welcher Hand wir den Ring tragen möchten, sondern auch die Wahl des Partners erfolgt aus freien Stücken.

Auch dies war noch vor hundert Jahren in Deutschland keine Selbstverständlichkeit. Damals entschieden in der Regel noch die Eltern, wer wen heiratete. Liebesheiraten waren eher selten und sie waren von der strengen Gesellschaft gar nicht gerne gesehen.

Eheringe besitzen besonders große Symbolkraft

Ob nun an der rechten oder an der linken Hand getragen, Eheringe besitzen eine ganz besondere Symbolkraft. Dies hängt erstens mit dem verwendeten Material und dann auch noch mit der speziellen Form des geschlossenen Ringes zusammen. Zum einen sind Eheringe aus verschiedenen Arten von Gold gemacht. Alleine schon das zeitlose Material Gold verleiht einem Ehering eine ganz besondere Faszination. Gold hat etwas von Ewigkeit. Es ist weich und schmiegsam und dennoch ist es sehr hart und beständig.

Zu diesem glänzenden, edlen Material gesellt sich bei Gefallen auch noch das eine oder andere Steinchen. Dann kennt der Glanz des Feuers kein Halten mehr. Zum edlen Glanz und zum funkelnden Schimmer eines Goldrings mit Steinchen gesellt sich aber auch noch die runde und somit ewige Form des Rings. Ob rechts oder links getragen, der Ehering birgt das Versprechen, in guten wie auch in schlechten Tagen für einander da zu sein.

Der Verlobungsring und der Ehering finden zusammen

Sehr oft hatte die Braut von ihrem Gatten in spe zur Verlobung einen schönen Ring aus Silber, aus Gold oder aus Platin bekommen. Vielleicht war dieser Ring mit einem oder mehreren Steinchen besetzt. Oder ihn zierte eine schöne Perle, was aber reine Geschmackssache bzw. nicht jedermanns Sache ist. Während die einen Paare Perlen über alles lieben, lehnen andere wiederum sie als Verzierung ihrer Ringe ab.

Die Braut hat also von ihrem künftigen Gatten einen schönen Verlobungsring bekommen. Sie trägt ihn, ganz nach Land und nach Belieben, nun entweder an der rechten oder an der linken Hand. Kommt nun der eigentliche Ehering hinzu, so kann sie den Verlobungsring vor den Ehering stecken. Sie kann die beiden Ringe aber auch unabhängig voneinander an der rechten und der linken Hand tragen. So wie das Paar nun ganz zueinander gefunden hat, so finden auch der Verlobungsring und der Ehering zusammen.

Der “Ring des Versprechens” kommt immer mehr in Mode

Immer mehr in Mode kommt der “Ring des Versprechens”. Dieser Freundschaftsring wird bereits eine angemessene Zeit nach dem Kennenlernen getragen. Er hat keinen festen Platz und auch er kann also ganz nach Belieben an der rechten oder an der linken Hand getragen werden. Eigentlich vermischen sich diese Dinge immer mehr und es gibt keine festen Regeln mehr, an welcher Hand welche Ringe zu tragen sind.

Den Ehering beim Sport oder bei der Arbeit

Das Tragen eines Rings an einer bestimmten Hand kann allerdings auch mit einer ausgeübten Sportart zusammenhängen. Den Tennisspieler beispielsweise könnte der an der Schlaghand getragene Ehering empfindlich stören. Auch in anderen Berufen kann es notwendig werden, den Ehering an der anderen Hand zu tragen. Manche Arbeitnehmer dürfen ihren Ehering aus Sicherheitsgründen bei der Arbeit gar nicht anziehen. Vielleicht tragen sie ihn an einer stabilen Kette um den Hals. Oder sie verwahren ihn in einem Schmuckkästchen sicher bis nach der Arbeit.

Die Tradition des Tragens eines Eherings ist ungebrochen

Fest steht jedenfalls, dass die Tradition des Tragens eines Eherings ungebrochen ist, ganz gleich, an welcher Hand der Ring nun getragen wird. Die Tradition des Verlobens und des dazugehörigen Verlobungsrings ist auch wieder aufgeflammt und wird durch das Tragen von Freundschaftsringen perfekt ergänzt. Aber egal ob rechts oder links – einen Ehering zu tragen ist immer in!